Das erste schriftliche Zeugnis des Golfs in der heutigen Schreibweise stammt aus dem Jahr 1457, als das schottische Parlament mit König James II, als treibender Kraft „ye fut bawe and ye golf“ verbietet und stattdessen das Üben des Bogenschießens anordnet. Der Bann wird von James IV. (1491) noch einmal bekräftigt. Bald darauf wird bekannt, dass James IV. selbst Golf spielt, als eine Rechnung über für ihn angefertigte Golfschläger im offiziellen Etat des Hofes auftauchte. Durch die königliche Unterstützung verbreitet sich Golf im 16. Jahrhundert über ganz Großbritannien. Der erste bürgerliche Golfer findet 1527 Erwähnung, ein gewisser Sir Robert Maule soll auf den Barry Links in der Nähe des modernen Carnoustie gespielt haben. Die erste Referenz auf Golf in St. Andrews stammt von 1552. Wenig später führt Maria Stuart den Sport in Frankreich ein. Von ihr ist außerdem aus dem Jahr 1567 überliefert, dass sie unmittelbar nach der Ermordung ihres Gatten Golf spielte, wofür sie allgemein kritisiert wurde.
Der erste Golfschlägerbauer wird 1603 urkundlich, als William Mayne von König James IV zum „Royal Clubmaker“ ernannt wird. Der „Featherie“, ein mit Federn gefüllter Lederball, kommt 1618 ins Spiel. Die erste Erwähnung des Golfs in Amerika ist ein Verbot des Spiels in den Straßen von Albany, New York, aus dem Jahr 1659. Das erste internationale Match findet 1682 in Leith statt, als Schottland (repräsentiert durch den Duke of York und John Paterson) ein ungenanntes englisches Duo besiegt. In diesem Kontext wird auch der erste Caddie bekannt, ein Andrew Dickson trug die Schläger des Duke of York. 1691 wird St Andrews in einem privaten Brief als „Metropolis of golfing“ beschrieben.
Der älteste Golfplatz der Welt befindet sich in Musselburgh in der Nähe von Edinburgh und ist seit 1672 ununterbrochen in Betrieb. Der Musselburgh Links, The Old Course, ist ein neun Loch Golf Course, im Herzen von Musselburgh mit ursprünglich sieben Löcher, das achte Loch wurde im Jahr 1832 ergänzt und das neunte, heutzutage Loch 5 `The Sea Hole` wurde im Jahr 1870 dazu gefügt. Hier fanden auch 2017 und 2018 Wettbewerbe im Rahmen des World Hickory Open statt.
Bild: Die Schweizer Delegation an den World Hickory Open 2017 auf dem ältesten Golfplatz der Welt
1735 wird mit der 'Royal Burgess Golf Society' der erste Golfclub gegründet, wobei die Quellenlage hier umstritten ist. Der erste Export
von Golfschlägern nach Amerika ist von 1743 überliefert. In Leith (Schottland) gründen sich 1744 die 'Gentlemen Golfers of Leith' - auch bekannt als 'Gentlemen Golfes of Edinburgh' - und gelten als ältester Golfclub der Welt. Diese publizierten auch das erste formale Regelwerk des Golfs. Später wird aus ihnen die heute noch existierende 'Honourable Company of Edinburgh Golfers. Als ältester Golfclub, der ununterbrochen am gleichen Standort existierte, gilt die 1754 gegründete St. Andrews Society of Golfers, später umbenannt in 'Royal
& Ancient Golf Club of St Andrews. Das Zählspiel wird 1759 in St Andrews erstmals erwähnt, davor gab es nur die Spielform des Lochspiels. 1764 wird die 18-Loch-Runde eingeführt. Royal Blackheath, in der Nähe von London, wird 1766 der erste Golfclub außerhalb Schottlands und 1768 wird in Leith das erste Clubhaus eröffnet.
Der Hickory-Schaft setzt sich ab 1826 gegen andere Holzarten durch, 1891 kommt der Stahlschaft auf den Markt. Ab 1848 wird der Featherie
durch den weiter fliegenden und billiger herzustellenden Guttapercha Ball abgelöst, der wiederum aus denselben Gründen 1898 dem Haskell Ball, einem umwickelten Hartgummikern, weichen muss. Die Open Championship (British Open), das älteste noch heute gespielte Turnier, feiert 1860 ihre Premiere in Prestwick (Schottland). Young Tom Morris aus St Andrews, der wohl beste Golfspieler seiner Zeit, gelingt 1867 als Siebzehnjähriger am achten Loch in Prestwick das erste überlieferte Hole in One - und er gewann dabei auch die Open Championship. Die Zählweise nach Stableford wird 1898 erfunden und das Holztee wird 1899 patentiert.
Golf ist bei den Spielen 1900 und 1904 olympische Sportart. 1910 werden die center-shafted Putter und 1911 die Stahlschäfte vom R&A
Golf Club of St Andrews wieder aus dem Spiel genommen. Stahlschäfte sind ab 1929 wieder überall zugelassen und verdrängen nun endgültig die Hickory-Schäfte. Die Obergrenze von 14 Schlägern pro Spieler und Runde wird 1938 erstmals angewandt. Im Jahr 1963 erleben der Gummigriff (vorher Leder) und gegossene Eisen (vorher geschmiedet) ihr Debüt, 1969 folgen der Graphitschaft und Cavity Back Eisen. Die ersten Driverköpfe aus Metall kommen 1979 heraus und verdrängen das Holz. Titan wird als Material für Hölzer im Jahr 1994
eingeführt. 2012 wurde der erste Hickory Golf Club der Schweiz gegründet.